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Stadion Partizan, Beograd (32.710 Plätze) Ground 326

FK Partizan vs. FK Crvena Zvezda (0-0)

Meridijan Superliga (1. Liga Serbien und Montenegro) 21.395 Zuschauer (7.000 Gäste)

So langsam stieg der Puls. Was hatte man schon alles gehört vom Belgrader Derby... die Vorfreude war schon seit Wochen sehr groß. Und nun war es soweit! Wir stürzten uns in das Getümmel vor dem Partizan-Stadion, hier war schon eine Menge los. Auch mit dem Polizeiaufgebot wurde nicht gegeizt, doch es blieb friedlich. Für uns galt es natürlich so wenig wie möglich aufzufallen. Wenn man doch mal mit jemanden ins Gespräch kam waren wir halt Österreicher, kommt immerhin besser als sich in diesem Lande als Deutscher zu outen. Das 126. Derby stand also an. Partizan konnte bereits 19 mal die Meisterschaft einfahren, davon 17 mal in Jugoslawien und 2 mal in Serbien und Montenegro, Roter Stern hingegen 23 mal in Jugoslawien. Die Gäste haben eine gute Chance zum ersten mal Meister der Staatengemeinschaft zu werden, führen mit einigen Punkten Vorsprung vor Partizan die Tabelle an. Doch das Derby schien im Vorfeld schon nicht das zu werden wofür es mal stand. Nämlich eines der besten Derbies Europas. Grund dafür war der Support-Boykott der "Grobari" von Partizan. Den Unmut der Fans zog der Vereinspräsident auf sich, welcher sich mit seinen Mafia-Geschäften wahrlich keine Freunde machte. Während des Spiels blieb die Kurve fast leer, lediglich von der Haupttribüne hörte man hin und wieder mal was. Die Gästekurve hingegen war sehr gut gefüllt. Dürften wohl so 7.000 Gäste gewesen sein, welche richtig gut abgingen. Richtig geile laute Gesänge! Alle streckten gleichzeitig die Hände in die Höhe, klatschten ein! Ja, das wahr schon ein tolles Bild! Nach knapp 50 Minuten war dann auch hier die Luft raus. Delije und Co verließen die Gästekurve, es blieben maximal 1.000 Gäste übrig. Grund war ein Fahnenverbot, welches man so nicht auf sich sitzen lassen wollte. Ein Belgrader Derby ohne Fans... oh man! Ohne die Fans wurde das Spiel besser, voher war das Spiel um die Trainer Jürgen Röber (Partizan) und Walter Zenga (Roter Stern) wirklich nichts fürs Fußballherz. Ein Partizan-Reservespieler schaffte es sich eine Rote Karte einzuhandeln, nachdem er sich bei einer Rangelei am Spielfeldrand an den Schiedsrichter vergriffen hatte. Das gab Applaus von den eigenen Anhängern! Auf ein Tor wurde leider vergebens gewartet. Abpfiff! Nun galt es das weitläufige All-Seater-Stadion, welches bis auf die Logenplätze komplett unüberdacht ist, fix verlassen. Den Rückweg legte ich alleine zurück, da es Jörg in einen anderen Bereich des Stadions zog und man sich aus den Augen verlor, das Spiel also alleine verfolgt wurde. Die hälfte des Weges zum Bahnhof marschiert, wollte ich mir für die restlichen schätzungsweise 3 km noch ein Taxi gönnen, schließlich war man schon spät dran. Gespräch mit dem Taxifahrer: "Hello! I have to go to the rail station. How much? - 4.000 Dinar - I'll give you 150! - Okay". Und da sag noch mal einer dass die nicht mit sich handeln lassen! Wäre aber eigentlich noch günstiger gegangen. Zurück am Bahnhof wurde erstmal eine Reservierung für einen Liegeplatz im Zug nach Sofia organisiert (für 5 € beim Schaffner). Mit dabei der Erknerultra (Union Berlin) und weitere bereits bekannte Hopper. Zuvor konnte schon der "Balkan Flexipass" für unter 26-jährige erstanden werden. Ist 5 Tage in Serbien und Montenegro, Mazedonien, Bulgarien, Griechenland, Türkei und Rumänien gültig und man bekommt ihn mit etwas Glück für knapp 50 € (Strike!), da es für Nicht-Balkan-Bürger eigentlich teurer ist.



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