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Stadion Lecha, Poznań (24.166 Plätze) Ground 421

KKS Lech Poznań vs. MKS Zagłębie Lubin (0-2)

Orange Ekstraklasa (1. Liga Polen) 17.313 Zuschauer (1.300 Gäste)

Poznań Główny wurde pünktlich um 17:31 erreicht. Nun hieß es schnell zum Stadion zu kommen, denn die Zeit war relativ knapp. Doch zum Glück wurde eines guten Tages das Taxi erfunden und 15 Minuten später fand man sich um insgesamt 13 Zł erleichtert vor den Toren des Stadion Lecha wieder. Alleine der Anblick der Flutlichtmasten war mehr als Imposant! Auch das Rest des sich zur Zeit im Umbau befindlichen Stadions konnte überzeugen. Besonders die neu gebaute Hintertortribüne konnte sich mit ihrer fotoristischen lichtdurchlässigen Dachkonstruktion stark vom Rest abheben und überzeugen. Vielleicht gerade wegen diesem starken Kontrast zu den anderen Tribünen. Diese anderen Tribünen sollen aber im Laufe der Zeit auch durch moderne Tribünen ersetzt werden. Der polnische Meister der Jahre 1983, 1984, 1990, 1992 und 1993 empfing den befreundeten Verein aus Lubin. Die Gäste stehen derzeit auf dem zweiten Platz und haben somit beste Karten ein zweites mal nach 1991 den Meistertitel nach Lubin zu holen.

Was sich heute auf den Rängen abgespielt hat, ließ allerdings alles andere in Vergessenheit geraten. Wer denkt dass bei Schalke vs. Dortmund eine Hammerstimmung wäre, der war unter Garantie noch nie in Polen. Unser Standort war auf der Hintertortribüne der Lech-Supporter. Der Verein wird in den Fangesängen aber "Kolejorz" genannt, was so viel wie die "Eisenbahner" bedeutet da Lech Poznan früher ein staatlicher Eisenbahner-Verein war. Vor der Tribüne waren mehrere Lautsprecher positioniert, aus der 90 Minuten lang Anfeuerungen des auf einem Podest stehenden Capos zu hören waren. Dabei kam in ziemlich jedem Satz der Begriff Curva vor, dem wohl geläufigsten Schimpf- und Kraftwort Polens. Die Gesänge konnten sehr laut werden, und auch der Rest des Stadions wurde immer wieder mit einbezogen. So gab es zwischen den beiden Hintertortribünen Zaglebie Lubin-Wechselgesänge. Doch beide Tribünen waren mit Heimfans gefüllt, die 1.300 Gästeanhänger wurden dabei gar nicht mit einbezogen. Ich dachte ich schaue nicht richtig, als plötzlich 17.000 Zuschauer zeitgleich ihren Schal in die Höhe hielten und ihre Gesänge trällerten. Unglaubliches Bild! Auch der Anblick des ganzen Stadions wie es sich einklatscht war einfach unbezahlbar. Alleine für solche Augenblicke hat sie die Anreise schon mehr als gelohnt. Für unser Land absolut unvorstellbar! Auch eine Choreo zum Spielbeginn gab es, und zwar ein Form eines riesigen Vereinswappen mit Flügeln. Im Ober- und Unterrang der Tribüne wurden dazu noch blaue und silberne Alufolien in die Luft gehalten. Äußerst schick, doch leider war die Sicht von unserer Position nicht allzu gut. So half man letztlich auch beim präsentieren einer weiteren Blockfahne in Form eines überdimensionalen Lubin-Trikots. Sehr gut gefielen auch die Gäste! Sie waren so ziemlich immer in Aktion zu sehen und zeichneten sich mit mehreren sehr gelungenen Bengal- und Fahnenshows aus. Wirklich klasse! Es blieben heute wirklich kaum Wünsche offen. Lediglich ein "verhasster" Gegner hätte das ganze wohl noch interessanter machen können und noch mehr Emotionen unter den "Kibice" hervorrufen können. Das Spiel endete übrigens 2-0 für die favourisierten Gäste, wobei die Hausherren allerdings lange Zeit gut mithalten konnten. Nach 90 Minuten hätte es 0-3 heißen können, doch ein Foulelfmeter wurde neben das Tor geschossen.


Der Schlusspfiff folgte, nun hieß es für uns zurück zum Bahnhof zu kommen. Die Straßenbahnen waren brechend voll und spätestens nach dem 15. erfolglosen Versuch ein Taxi zu bekommen gab man auf und versuchte sein Glück zu Fuß. Letztlich verpasste man den eingeplanten Nachtzug nach Berlin, welcher uns immerhin noch etwas Schlaf in einem Berliner Hostel einbringen sollte. Der nächste sollte erst um 03:30 Uhr fahren! Nach einem Besuch im McDoof und im Internet-Café verzog sich die Dreier-Kombo richtung Kentucky Fried Chicken, direkt gegenüber den Schaltern. Immerhin hat der Laden bis auf eine Stunde am Morgen den ganzen Tag über geöffnet. Mit einer Cola in der Hand wurde es sich an einen der Tischen bequem gemacht und es wurde das getan, was hier im KFC total im Trend sein scheint: Schlafen! Mit den Köpfen auf den Tisch oder zurückgelehnt, ja das ist doch mal sehr komfortabel! Zum Glück schlug die Uhr bald drei und der D-Zug nach Berlin konnte nach einer ausgiebigen Sammlung von Fahrpreis-Angeboten bestiegen werden. Am Bahnschalter hörte man den Preis von 140 Zł (36 EUR) pro Person, lediglich für eine Reservierung von Poznan bis Frankfurt/Oder. Ein Ticket hatte man ja schon, zumindest wurde auf das Tchibo-Ticket einfach mal "Poznan - Lingen/Ems" gekritzelt. Mit 22 Euro war man beim weißrussischen Schlafwagen- Schaffner für die Reservierung Poznan-Berlin dabei. Letztlich gab es noch einen Preis beim polnischen Liegewagen-Schaffner von 55 Zł (14,15 EUR) pro Person und Reservierung. So gab es immerhin noch etwas anständigen Schlaf, lediglich gestört durch die übliche "Passport" - Unterbrechung.



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