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Stadio Giuseppe Meazza, Milano (85.700 Plätze) Ground 427

AC Milan 1899 vs. Atalanta Bergamasca Calcio (1-0)

Serie A (1. Liga Italien)

45.491 Zuschauer (1.800 Gäste)

Schon seit meiner Kindheit wollte ich unbedingt mal ein Heimspiel des AC Mailand sehen. Heute konnte ich mir diesen Traum endlich mal erfüllen! Einige Stunden vor Kick-off stand ich im Schatten des Giuseppe Meazza Stadions, auch bekannt als "San Siro" nach dem gleichnamigen Stadtteil. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk, welches zu Recht als eines der schönsten Stadien der Welt gehandelt wird. Auf dem ersten Blick fallen die zehn spiralförmigen Aufgänge ins Auge, welche dem Stadion einen unverwechselbaren Charakter geben. Diese gibt es aber erst seit dem das Stadion um einen dritten Zuschauerrang für die WM 1990 erweitert wurde. Lediglich eine Seite muss ohne einen dritten Rang auskommen, ansonsten aber wirken die Ränge sehr hoch und steil. Sämtliche 85.700 Sitzplätze sind überdacht. Das Stadion füllte sich mehr und mehr bis es knapp 45.000 waren, welche sich das kleine Derby gegen Bergamo nicht entgehen lassen wollten. Milan (Mailänder Dialekt für Milano) hatte namenhafte Spieler wie Dida, Kaká, Gattuso, Seedorf oder Stürmerstar Ronaldo in ihren Reihen und gewann die gut anzuschauende Partie letztlich verdient. Ronaldo zeigte mehrere klasse Szenen, das Tor des Tages schoss allerdings Ambrosini nach 40 Minuten. Die Milan-Supporter versammelten sich im Mittelrang der Hintertortribüne und konnten mit teils recht lauten Gesängen überzeugen. Immer mal wieder kamen die Schwenkfahnen zum Einsatz. Aber auch die Gäste gingen nicht zimperlich mit ihren Kehlen um, so dass es ein nettes Gesangsduell gab. Von ihnen wurden optisch maximal ein paar kleinere Schwenkfahnen sowie eine Blockfahne geboten. Hier gab es im Gegensatz zu den beiden vorrangegangenen Spielen während der ersten Hälfte glücklicherweise keinen Protest gegen die aktuellen Geschehnisse. Der Heimflug war erst für Montagabend gebucht, es blieb also Zeit genug die Stadt ein kleines bisschen intensiver kennen zu lernen. Als Herberge diente ein zweites mal das Hostel, in dem das Zimmer dies mal bis auf den letzten Platz belegt war. Irgendwann mitten in der Nacht weckte mich eine bildhübsche Italienerin und war der Meinung dass ich in ihrem reservierten Bettchen schlafen würde. Sie hätte sich doch ruhig dazulegen können, das ist doch alles gar kein Problem! Tat sie aber nicht und so träumte ich alleine weiter vor mich hin (nein, nicht von ihr). Am nächsten Tag gab es ausgiebiges Sightseeing in der Mailänder City. Natürlich durfte ein Besuch im Dom nicht fehlen. Direkt neben Prada und Luis Vuitton konnte sogar ein ziemlich nobler McDoof ausgemacht werden, welcher aber ausnahmsweise mal nicht besucht wurde. Die Stadt selbst ist ein reines Meisterwerk, überall prunkvolle und gotische Gebäude, so weit das Auge reicht. Die Zeit war viel zu kurz für diese Stadt. Montag gegen 22:30 stand ich nun wieder auf deutschen Boden und nach 30 Minuten Fußweg am Bahnhof Holzwickede um von dort zumindest erstmal nach Münster zu kommen. Dort mussten auch nur geschlagene fünf Stunden rumgebracht werden, bis der erste Zug ins Emsland fuhr. Gleis 9a war meine Rettung, denn hier gab es einen beheizten Warteraum. Ich versuchte ein wenig Schlaf zu kriegen. Im Raum schlief bereits jemand auf einer Bank, doch es war ja noch genug Platz da. Plötzlich wachte er auf und sorgte für eine eher ungewollte Showeinlage in Form von Trällern weltbekannter Gossenhauer wie "Meine Mutter pickt Vogelfutter", "In Münster da fallen die Züge von der Gleise" oder "Oma ist ne Nutte". Ich versuchte mich mit Hilfe des MP3-Players schlafend zu stellen, konnte mir mein grinsen dann aber doch nicht verkneifen. Besuch gab es auch noch, erstens in Form der Polizei welche die Personalien überprüfte und zweitens in Form der DB-Sicherheit, welche einen Fahrschein sehen wollte. Am Dienstag um 06:03 Uhr stand ich schließlich wieder vor meinem eigenen Bett. Arrivederci Italia, Moinsen Emsland!



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