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Boleyn Ground, London (35.146 Plätze) Ground 528

West Ham United FC vs. Fulham FC (3-1)

Premier League (1. Liga England) ​31.818 Zuschauer (2.500 Gäste)

Morgens aufzustehen ist blöd, in London aufzustehen nicht! Schließlich gab es in der 7,5 Millionen Einwohner Stadt auch heute wieder ein straffes Programm mit einem Mix aus Sightseeing, Fußball, Kultur und sonstigem Gedöns. Zu Beginn gab es einen Besuch beim Tower of London, dessen Besichtigung nach dem Erfahren des stolzen Preises von 20 £ dankend abgelehnt wurde. Reinste Touristenabzocke! Immerhin durfte die Tower Bridge kostenlos betreten werden. Schon früh machte ich mich auf dem Weg zum Upton Park und etwas besorgt sah ich der Eingangskontrolle entgegen, schließlich sind Fotokameras in der Premier League absolut verboten. Letztlich aber vollkommen unnötig Gedanken darüber verschwendet, da im Stadioninneren jeder wild um sich herumfotografierte und es keinen Ordner zu stören schien. Mein Platz auf dem "Centenary Stand Lower" war fast direkt hinter dem Tor und ich so saß ich ziemlich nah am Spielgeschehen auf Höhe des Spielfeldes. Der Boleyn Ground, wie er korrekt heißt, sieht von Außen aus als würde es Platz für 60.000 Menschen bieten, ist also ein wirkliches imposantes Teil! Die Haupttribüne ist dabei jedoch noch einiges größer als die restlichen Tribünen auf denen es English-Like keine Stehplätze gibt. Trotzdem ein wirklich netter Ground mit flachen Tribünen, welche wahrscheinlich auf jedem Platz beste Sicht aufs Spielfeld bieten. Nach und nach füllte er sich recht gut, lediglich 4.000 Sitzschalen blieben heute leer. Fangesänge vor dem Spiel, welche die Vorfreude auf die folgenden 90 Minuten in der Regel noch weiter in die Höhe schnellen lassen, waren vollkommen Fehlanzeige. Eine Ausnahme gab es, nämlich das mittlerweile 90 Jahre alte Vereinslied "I'm forever blowing bubbles" welches lautstark mitgesungen wurde und von einer typisch englischen Schönheit ein paar Reihen hinter mir vom ständigen pusten von Seifenblasen untermalt wurde. War ganz nett, aber genau wie die kommenden 90 Minuten absolut nicht Gänsehautreif. Auch hier war die Stimmung auf den Rängen wieder sehr spielabhänig, öfters gab es für mehrere Minuten überhaupt gar keine akustische Unterstützung. Dann gab es aber wieder klare und laute Sprechgesänge. Ständig wiederholt wurden die "F*** of Craig Bellamy"-Sprechchöre, zu Ehren des Spielers welcher in den Wochen zuvor für 15,5 Millionen Euro zu ManCity gewechselt ist. Auch die Awayfans aus dem Südwesten der Stadt waren hin- und wieder zu hören, konnten aber ebenso wenig überzeugen. Die Hammers hatten die Elf von Gästetrainer Roy Hodgson fest im Griff und konnten bereits nach sechs Spielminuten den Führungstreffer erzielen. Zwar glich Fulham 15 Minuten später aus, doch in der zweiten Spielhälfte wurde der Sieg der Hausherren mit weiteren zwei Treffern in den Kasten von Ex-Bundesligaspieler Marc Schwarzer klar gemacht. Nach Spielende ließ ich mir ein wenig Zeit um nicht direkt von den Massen in den Bahnen erdrückt zu werden, so schaute ich noch beim Supermarkt vorbei und versorgte mich noch ein wenig mit Proviant. Schon bald stand ich wieder vor dem Bahnhof und wunderte mich warum der Eingang abgesperrt war. Auf den Zeigefinger des Bobbys welche direkt auf eine knapp 1 km lange Schlange deutete an der man sich doch anstellen sollte, hätte ich gerne verzichten können! Uff! Aber gut, rein ins Getümmel! Bald war ich wieder im Herzen der Stadt und traf dort auf zwei gute Freunde von mir (allerdings nur im Schaufenster der Bank of Scotland als Wachsfiguren - hoch lebe Little Britain). Ich machte mich auf dem Weg zum Trafalgar Squere, welcher oftmals als eigentliches Zentrum von London gesehen wird und stolperte dort über die National Gallery. Der freie Eintritt lockte mich herein in die zahlreichen Ausstellungsräume mit originalen Bildern von Rembrandt, van Goch, Rubens und vielen anderen berühmten Malern. Sehr beeindruckend das ganze! Mein Weg führte mich nun zum Leicester Squere und ich war ein wenig irritiert warum hier Tausende von Menschen umherirrten. Es waren Scheinwerfer und Nebel vor einem großen Gebäude zu sehen und schnell war klar dass es eine Filmpremiere sein müsste. "Revolutionary Road" feierte seine UK-Premiere und ich reihte mich einfach mal in die Menge ein und wartete auf das was kommen sollte. Kurze Zeit später stand plötzlich Leonardo di Caprio vor mir und auch Kate Winslet stolzierte über den roten Teppich. Solch unerwartete Prominenz würds im Südemsland wohl nicht geben, behaupte ich mal! Am Piccadilly Circus verabredete ich mich dann mit Mario und Uwe und wir ließen den Abend mit einigen Bieren im Pub ausklingen. Am nächsten Tag trafen wir uns auf dem Flughafen wieder, denn wir hatten den gleichen Rückflug gebucht. Mittags landeten wir wohlbehalten wieder in Bremen und der Kurzausflug ins Königreich ging zu Ende. London hatte einige tolle Eindrücke hinterlassen. Jeder der noch nicht dort war sollte unbedingt mal einen Abstecher dorthin machen. Nur allzu oft wird es mich hierher doch wohl nicht verschlagen, denn der Fußball ist einfach viel zu teuer und die Stimmung in den Stadien ist oftmals zu verhalten. Trotzdem: Ein tolles Wochenende an der Themse!



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