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Wirsol Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim (30.164 Plätze) Ground 841

TSG 1899 Hoffenheim vs. SV Werder Bremen 1899 (1-4)

Bundesliga 23.500 Zuschauer (3.000 Gäste)

Im Jahr 1989 beschloss SAP-Mitbegründer und Milliadär Dietmar Hopp die gerade in die A-Klasse abgestiegende TSG Hoffenheim, für die er in den Jugendjahren selbst die Stiefel schnürte, als Mäzen finanziell zu unterstützen. Es folgte ein rasanter Aufstieg: Bezirksliga (1991), Landesliga (1992), Verbandsliga (1996), Oberliga (2000), Regionalliga (2001), 2. Bundesliga (2007), Bundesliga (2008)! Der Höhepunkt war gar die Herbstmeisterschaft in der Bundesliga, ein halbes Jahr nach dem Durchmarsch von der Regionalliga ins deutsche Oberhaus. Hopp machte aus dem Verein sein Spielzeug oder auch sein Hobby! Wie sollte solch ein Verein, welcher nur durch das Geld eines Milliadärs erfolgreich ist, Anerkennung von Fans der Traditionsvereine erhalten? Er tut es bis heute nicht! Auch die eigene Fanszene gehört zur miserabelsten der ganzen Liga! Doch Eines nach dem Anderen. Die 2010 eröffnete Rhein-Neckar-Arena liegt ein wenig außerhalb der Gemeinde Sinsheim (zwischen Heidelberg und Heilbronn), dessen Ortsteil ja auch Hoffenheim ist. Vom S-Bahnhof Sinsheim Museum/Arena sind noch knapp 15 Minuten Fußweg zurückzulegen. Es handelt sich um ein selbstverständlich komplett überdachtes Einrangstadion mit knapp über 30.000 Plätzen. Was mich selbst etwas überrascht hatte, der Hassfaktor war heute wesentlich geringer als beim gestrigen Spielbesuch in Mainz. Die Einlasskontrollen waren lasch, die Kamera hat niemanden gestört, die Ordner waren fast nicht wahrnehmbar und ich konnte Problemlos vom gebuchten Sitzplatz auf der Südosttribüne in die Mitte der Gegengerade rüberwechseln. Und hier klappte der 12:12-Stimmungsboykott ganz wunderbar. Außer den Anweisungen auf dem Spielfeld war während der ersten 12 Minuten und 12 Sekunden kaum ein Pieps zu hören auf den Rängen. Bis auf den Heimfanblock, klappte es sogar noch die restliche komplette Spielzeit, dass auf den Rängen absolute Stille herrschte. Der Block selbst präsentierte nach der abgelaufenen Zeit ein ehrlich gemeint nettes Kassenrollenintro, nach der lustigerweise nur ein einzelner Ordner die Initiative ergriff das ganze Material aus dem Strafraum und vom Tor zu entfernen, ehe der Stadionsprecher um weitere Hilfe bat, da der Schiedsrichter sonst das Spiel nicht weiterführen ließe. Es folgte das eine oder andere Sing-Sang, welche teilweise etwas nervig wurde (z.b. der Dauersupport auf "Schatzi, schenk mir ein Foto"), phasenweise aber auch nur von 50 Leuten getragen wurde oder es einfach mal ganz still blieb. Der Gästeblock war öfters zu hören, hier gab es auch sehenswerte Klatsch- und Hüpfeinlagen. Die TSG ging als Tabellensechzehnter ins Spiel und sie sollte es auch nach dem Spiel bleiben. Es gab eine herbe 1-4 Schlappe inklusive einer 3-Tore-Gala von Marko Arnautović. Ein weiterer Grund, warum es mir hier heute entgegen aller Befürchtungen eigentlich gar nicht sooo schlecht gefiel. Nicht dass ich Werder-Fan wäre, aber ich träume eben schon von Jahren davon dass der Mäzenklub endlich wieder absteigt. Mit zwei Bundesligastadien im Gepäck konnte nun die Heimreise per InterCity von Heidelberg nach Dortmund und weiter nach Kamen angetreten werden. Welche Erkenntnis blieb? Ich fühlte mich in den Stadien sehr sicher! Doch zehn Tage später sollte es unterzeichnet werden, das Konzeptpapier "Sicheres Stadionerlebnis".



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