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Stadion Miejski im. Floriana Krygiera, Szczecin (18.027 Plätze) Ground 969

MKS Pogoń Szczecin vs. GKS Piast Gliwice (0-0)

Ekstraklasa (1. Liga Polen) 7.583 Zuschauer (2 Gäste)

Lockte gestern noch der Fußball in Tschechien so ging es heute mal ins nördliche Nachbarland der Honzas. Mein letzter Besuch in der Rzeczpospolita Polska liegt nunmehr schließlich schon sieben Jahre zurück. Allerdings muss ich zugeben kein großer Freund des polnischen Fußballs zu sein, da die Gewalt in den Stadien des Landes einen viel zu großen Stellenwert einnimmt. Am heutigen Montagabend bot sich allerdings die Gelegenheit einen ganz besonderen Ground zu besuchen, nämlich das "Stadion Miejski imienia Floriana Krygiera" (deutsch: "Städtisches Stadion mit dem Namen Florian Krygier") in der Nähe der an der Ostsee liegenden 400.000-Einwohner Stadt Stettin. Auf den lokalen Namen "Szczecin" verzichte ich im Folgenden mal dezent, da ich auch mit Zehn-Finger-Tippsystem immer wieder ins Stocken gerade bei dieser Buchstabenfolge. Heute konnte mir sogar der Stau irgendwo hinter Berlin nichts anhaben, denn ich war mit einer recht üppigen Zeitreserve ausgestattet. Gegen 14:30 Uhr am Stadion angekommen hielt ich eine halbe Stunde später bereits meine "Karta Kibica" (10 zł = ca. 2,40 €) inklusive dem dort aufgeladenen Eintritt (31 zł = 7,40 €) zum heutigen Spiel in der Hand. Die Karta Kibica ist eine personalisierte Fankarte welche verpflichtend zum Kauf von Eintrittskarten zu sämtlichen Spielen in der Ekstraklasa benötigt wird. Eine Eintrittskarte im A5-Format erhielt ist zwar ebenfalls, doch reichte beim Drehkreuz am Eingang lediglich die Karte zum Einlass. Das Stadion ist ein wahres Meisterwerk! Die Tribünen des 18.000er All-Seaters sind Hufeisenförmig angeordnet. Die Tribüne an der ul. Witkiewicza bietet knapp 25 steile Sitzreihen, wobei nur ein kleiner Teil überdacht ist. Die Kurve bietet ebenso viele Reihen, die Gegengerade mit seinen Logenplätzen fällt dagegen etwas ab und muss mit einem Rang weniger auskommen. Die zweite Hintertorseite bleibt komplett ohne Ausbau! Dazu kommen die klassischen Osteuropäischen Fliegenklatschen-Flutlichter. Rundum ein ziemlich sehenswertes Stadion, weit entfernt von den modernen Einheitsbauten, welche selbst in Polen immer mehr verbreitet sind. Es existieren jedoch Pläne das komplette Stadion mit einer Überdachung zu versehen. Von daher schon ganz gut nicht noch länger mit einem Besuch gewartet zu haben. Der Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin SSA wurde im Jahr 1948 gegründet und verbrachte die überwiegender Zeit seiner Vereinshistorie in der höchsten Liga des Landes. Zu den größten Erfolgen gehören die polnischen Vizemeisterschaften in den Jahren 1987 und 2001. Aktuell spielt man in der dritten Saison in Folge wieder in der Ekstraklasa, nachdem Pogon zwischenzeitlich mehrere Jahre in der zweiten Liga antrat. Heutiger Gast waren die Jungs vom GKS Piast aus dem 530 km entfernten Gliwice. Für polnische Verhältnisse eine schier endlos scheinende Strecke. So fanden sich dann im Gästeblock auch nur ganze zwei junge Männer ein. Aber immerhin, sie waren da, meinen Respekt haben sie sicher. Mehr als 7.500 Zuschauer wollten an diesem vierten Spieltag den Tabellenzweiten gegen den mit vier Spaniern in der Startaufstellung und einem auf der Trainerbank gespickten Vorletzten der noch recht wenig aussagekräftigen Tabelle sehen. Leider entwickelte sich keine sehr hochklassige Partie. Pogon zwar mit Feldvorteilen, aber ohne das Quentchen Glück. Stattdessen hätte Piast in den Schlussminuten in einer ihrer wenigen Torchancen Beinahe den Führungstreffer erzielt, doch der Ball wurde statt ins leere Tor nur knapp über die Latte geköpft. Um die Fankurve zu bändigen setzte der auf einem Podest postierte Capo auf das Hilfsmittel Mikrofone. Der gute Mann war mit vollem Eifer dabei und schaffte es immer wieder die Kurve zu lautstarken Gesängen zu animieren. Nicht das Non-Plus-Ultra, aber immerhin ein ganz netter Support, auch wenn die Haupttribüne mal wieder mit einstimmte. Mein Auto stand immer noch unversehen dort wo ich es abgestellt hatte, auf dem Parkplatz des nahe gelegenen Lebensmittel-Discounters. Nach etwas mehr als drei Stunden Fahrt, über den Berliner Ring in den Landkreis Wittenberg mit insgesamt 592 Tageskilometern neigte sich dann auch dieser Montag wieder dem Ende. Dabei hatte ich nun einen grandiosen Ground mehr in meiner Sammlung.



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