FC Einheit Wernigerode II vs. FSV Askania Ballenstedt (3-0)
Kreispokal Harz 46 Zuschauer (10 Gäste)
An diesem Wochenende war der Fußball eher Nebensache. Denn Dank des gestrigen Termins im wunderschönen historischen Rathaus von Wernigerode wurde aus der Stadionfreundin die Stadionfrau! Ja, so kanns gehen... Und am Tag danach blieb sogar noch Zeit für dieses kleine Fußballspielchen. Die Reserve des FC Einheit Wernigerode (Harzoberliga) empfing im Nachholspiel des Kreispokal-Viertelfinals den Ligakontrahenten FSV Askania Ballenstedt. Eine klare Angelegenheit für den Gastgeber in einem Spiel voller ungenutzter Großchancen, größtenteils auf Seiten der Gäste.
Der gastgebende Verein erlebte seine erfolgreichste Zeit als BSG Einheit Wernigerode. 1975-84 gehörte man bis auf ein Jahr Unterbrechung der zweitklassigen DDR-Liga an. Nach der Wende durfte zwischen 1992 und 1996 immerhin noch in der Oberliga Nordost um Punkte gekämpft werden. Zunächst als FC Einheit, ab 1994 dann nach der Fusion als 1. FC Wernigerode. Obwohl dies nicht tatsächlich die Vereinshistorie des aktuellen FC Einheit ist, denn im Jahr 1998 gründeten Spieler der dritten Mannschaft des 1. FC den FC Einheit neu und 2002 wurde der in wirtschaftlicher Schieflage geratene 1. FC aus dem Vereinsregister gelöscht. Der neu gegründete FC Einheit kämpfte sich von der Kreisklasse bis in die in die Verbandsliga hoch. Aktuell spielt die erste Mannschaft in der Landesliga Sachsen-Anhalt Nord.
Der Verein ist Zuhause im Wernigeroder Ortsteil Hasserode, dessen Name überregional bekannt ist durch die hier gegründete Biermarke. Von Hasserode aus sind es knapp neun Kilometer Luftlinie bis zur Spitze des Brockens. Das Stadion am Mannsberg, auch Sportplatz Mannsbergstraße genannt, verfügt seit den 70er Jahren über eine sehr hübsche überdachte Holztribüne mit Bänken für 500 Zuschauer. Auch die übrigen Seiten des Stadions bieten einen Ausbau, und zwar in Form von bis zu sieben Steinstufen. Ein Novum sind wohl die Spielerbänke, welche beide auf der Hintertorseite zu finden sind! Für ein tolle Kulisse rund um das Stadion sorgen sowohl die umliegenden Fachwerkhäuser als auch die bewälderten Ausläufer des Harz-Gebirges in unmittelbarer Nähe. Die Trasse der Brockenbahn liegt nur 150 Meter vom Stadion entfernt, so ist beim Spielbesuch auch der Dampf der Lokomotiven zu sehen und das Pfeiffen zu hören. Unterm Strich eine sehr schöne Anlage in einer wirklich schönen Umgebung. Vorrangiges Ziel des FC Einheit ist die Sanierung der zwar schönen, aber in die Jahre gekommenen Anlage. Ein Manko scheint das Vereinsheim zu sein, welches aus dem Jahr 1890 stammt und den heutigen Ansprüchen bei weitem nicht mehr genügt.
