TSV Steinbach 1921 vs. Offenbacher FC Kickers 1901 (0-3)
Regionalliga Südwest (4. Liga) 3.600 Zuschauer (1.000 Gäste)
Der TSV Stein-wer? Zugegeben, es ist noch nicht sehr lange her dass ich zum ersten Mal vom TSV Steinbach hörte. Steinbach ist ein 900-Seelen-Ortsteil der Stadt Haiger im hessischen Lahn-Dill-Kreis. Seit der Saison 2008/09 sind die ersten Herren des TSV in sieben Spielzeiten gleich sechs Mal aufgestiegen. 160 zu 22 lautete das Torverhältnis in der Kreisliga B Saison 2008/09, bei nur einem einzigen Punktverlust, welcher allerdings der Strafe aufgrund einer Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls geschuldet war. Nach der Kreisliga A, Kreisoberliga und Gruppenliga musste ein Mal die Verbandsliga "wiederholt" werden, ehe der Durchmarsch über die Hessenliga in die Regionalliga gelang. Das alles Dank des Mäzen Roland Kring, Chef eines erfolgreichen Bremsenherstellers aus Haiger. Er erhielt vor Jahren einen Anruf mit der Bitte die Mannschaft des TSV mit Trikots und Trainingsanzügen auszustatten. Das Ergebnis dessen wurde ja eben beschrieben! Der Spielort der Steinbacher liegt sechs Kilometer von der eigentlichen Heimat entfernt in Haiger. Und zwar in dem Stadion, in dem auch Eintracht Haiger in den 1980ern und 90ern seine Oberligaspiele austrug. Mittlerweile treten die Eintrachtler auf dem benachbarten Ascheplatz in der Kreisliga A an. Das mittlerweile nach dem Hauptsponsoren benannte Stadion wurde in diesem Sommer von Grund auf saniert. Erst im letzten Monat wurde die 600 Sitz- und 200 Stehplätze fassende überdachte Haupttribüne eröffnet. Hinterm Tor laden drei Stufen zum Stehen ein und die Traversen im Gästeblock wurden erst in dieser Woche fertig gestellt. Die Fans des 1. FC Saarbrücken durften hier letztens noch ebenerdig stehen. Kurios wird es auf der Gegengerade. Über die halbe Längsseite lädt hier eine Europalettentribüne zum unüberdachten Stehen ein! Im Städtchen Haiger war heute ganz schön was los. 3.600 Zuschauer strömten heute hoch zu den Haarwasen. Der Gästeblock war ausverkauft, insgesamt waren knapp 1.000 Gäste aus dem 110 km entfernten Offenbach vor Ort. Doch nur ein Bruchteil beteiligte sich an den Gesängen. Zwar gab es immer mal wieder etwas auf die Ohren, doch überzeugend und vor allem lautstark war das alles nicht. Dabei hatte ihr Team nur wenig Mühe mit dem Aufsteiger. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang dem OFC ein Doppelschlag, später wurde mit dem dritten Tor des Tages endgültig alles klar gemacht. Mit der Leistung dürfte es die erste und die letzte Regionalligasaison der Steinbacher gewesen sein.
