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Signal-Iduna-Park, Dortmund (81.365 Plätze) Ground 102

BV Borussia 09 Dortmund vs. 1. FC Union Berlin (2-2, 3-2 n.V.)

DFB-Pokal 72.732 Zuschauer (8.000 Gäste) 31. Oktober 2018 (7. Besuch)

Vor zwei Jahren war Union Berlin bereits schon einmal im DFB-Pokal zu Gast in Dortmund. 12.000 lautstarke Gästefans und ein Spiel, welches erst im Elfmeterschießen für den Favoriten entschieden werden konnte, machten Lust darauf bei der heutigen Neuauflage dabei zu sein, zumal es ein Leichtes sein sollte an eine Karte zu kommen. Und die war sogar nicht nur recht günstig, sondern auch verdammt gut. Reihe zwei, in der Nähe des Gästeblocks. Vier Tage vor dieser Begegnung war Hertha BSC zu Gast im Westfalenstadion und die Schlagzeilen in der Presse drehten sich um diesen einen Gästeblock. Die "Hauptstadtmafia" feierte ihr 15-jähriges Jubiläum mit einer großen Pyroshow, woraufhin die Staatsmacht bei späteren weiteren zwei Bengalos ihre "Chance" sah einzugreifen und durch die versuchte Beschlagnahme von Fahnen die dann folgende Auseinandersetzung provozierte. Schlagstöcke und Pfefferspay kamen auf der einen Seite, Fahnenstangen und eine Bengalische Fackel auf der anderen Seite zum Einsatz.


Daher standen die Anhänger von Union Berlin heute unter ganz besonderer Beobachtung. Sie erschienen sehr zahlreich und die "rote Wand" präsentierte sich äußerst lautstark, ja man kann schon sagen brachial laut. Unermüdlich trieben sie ihr Team nach vorne, selbst die Halbzeitpause sangen sie kraftvoll durch. Das konnte schon sehr gefallen. Internationale Klasse wäre das wohl in der Kicker-Rangliste! "Feinde unserer Bewegung - Raus aus den Kurven! ACAB!" prangerte auf einem Spruchband im Gästeblock. Auf der anderen Seite nahmen die Desperados Dortmund ebenfalls das Thema auf und präsentierten das Spruchband "Blocksturm wegen Pyro?" sowie "Dann kommt , ihr Hunde!". Doch es gab nun kein Pyromeer, lediglich eine einzelne Bengalische Fackel wurde entzündet. In meinen Augen eine kreative Aktion. Ein Einmarsch von zwei Hundertschaften aufgrund dieser Ordnungswidrigkeit blieb aus. Die "gelbe Wand" war von meinem Standpunkt natürlich weiter entfernt, konnte unterm Strich allerdings trotzdem nicht überzeugen. Erst in Teilen der Verlängerung löste sie ihre Handbremse und zeigte akustisch was sie kann. Verlängerung? Ja, der Tabellenführer der 2. Bundesliga setzte dem Spitzenreiter der Bundesliga (beide noch ohne Punktspielniederlage in dieser Saison) schwer zu. Der Führung der schwarz-gelben folgte in der 63. Minute der Ausgleich und nach dem zwischenzeitlichen 2-1 köpften die Köpenicker in der 88. Spielminute zum 2-2 ein. Sensationell! Doch es sollte nicht sein, denn in der Nachspielzeit der Verlängerung bekam Dortmund einen Foulelfmeter zugesprochen und Marco Reus verwandelte zum Siegtreffer.


Alles in einem ein lohnender Abend. Geile Gästefans und ein spannender Kick, bei dem natürlich für den Underdog mitgefiebert wurde. Mit Union hatte ich ja sowieso schon einmal ein "besonderes Erlebnis". Zwölf Jahre ist das durch heftige Ausschreitungen geprägte "Skandalsspiel" zwischen dem BFC Dynamo und Union Berlin bereits her. Vergangenheit ist Vergangenheit und jetzt ist jetzt und jetzt lief ich erst einmal zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof, um den großen Trubel zu entkommen, dann mit der U-Bahn zum P+R Parkplatz und in einer halben Stunde Fahrt nach Hause.



BV Borussia 09 Dortmund vs. VfL Wolfsburg (0-0)

Bundesliga 80.600 Zuschauer (1.300 Gäste)

14. Januar 2018 (6. Besuch)

So ganz ohne Bundesliga geht es dann ja irgendwie doch nicht, denn wenn da mehr als 80.000 Leute nur einige Dutzend Kilometer von einem entfernt in den Fußballtempel strömen, ist das ja doch ein bemerkenswertes Schauspiel. Nur einen Tag zuvor besorgte ich mir im Online-Ticketshop des BVB ein Billet für die Sonntagabendpartie gegen das Team aus der ehemaligen Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben. Mit dem Versicherungsfachmann meines Vertrauens nebst seines Kumpanen ging es dann in Richtung Ruhrmetropole. Nach etwas Einlass-Schlangen-Geschubse, dem zaghaften Abtasten des Ordners, dem Print-at-Home-Ticket unter das Lesegerät halten und dem Treppenstufenlaufen hatte ich meinen Platz im Block 66, oben in der Nordwestecke, auch schon inne. Nicht der allerschönste Platz, aber dabei sein ist alles! 80.600 Zuschauer waren gekommen. Nicht ausverkauft, was bei diesem Gegner allerdings auch nicht weiter wunderlich ist.


Durch dem gestrigen Sieg der roten Rindviecher gegen Schalke 04 hatte der BVB heute die Chance auf den zweiten Tabellenrang vorzurücken. Überraschend fehlte dabei aus disziplinarischen Gründen der BVB-Toptorjäger Aubameyang. Der erst 17-jährige Jadon Sancho gab sein Startelfdebüt und Peter Stöger sein Pflichtspieldebüt als Trainer bei den schwarz-gelben. Die Gäste überwinterten auf Rang 12, mit satten zehn Unentschieden aus 17 Partien auf dem Buckel. Heute dann durfte die elfte Punkteteilung gezählt werden. Leider mit einer relativ faden Nullnummer ohne große Höhepunkte. Die dickste Chance des Spiels hatte der Dortmunder Yarmolenko, als er den Ball über den weit hinaus auf Feld gekommenen Gästekeeper weg lupfte, jedoch das leere Tor nicht traf. 0-0! Die Fans der Borussen gaben altbekannte Gassenhauer wie "Heja BVB", "Borussia Dortmund - BVB 09", "Ale ale ale ale oh - BVB 09" auf die Ohren. Gäste sollen offiziell 1.300 da gewesen sein. Die Supporter in der angrenzenden Stadionecke waren vielleicht fünf, maximal zehn Sekunden während des Spiels mal zu hören und somit länger als im Vorfeld erwartet. Gut 100 Wolfsburger entschieden sich im Vorfeld für eine "konspirative Frühanreise". Laut Polizeiangaben versuchten schließlich 80 vermummte Dortmunder einen Angriff auf die in einer Gaststätte befindlichen Wolfsburger, welcher aber wohl mit einem ordentlichen Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock unterbunden wurde.


Nach dem Spiel ging es dann ab zum Treffen mit meinen beiden schwarz-gelben Reisebegleitern, welche das Spiel standesgemäß auf der Südtribüne verfolgt hatten. Mit der U-Bahn sollte es in Richtung Auto gehen. Ich habe beim Einsteigen selten so ein derbes Gedränge und Gequetsche erlebt wie hier. Dabei wurde einer der beiden im großen Tohuwabohu wieder raus auf den Bahnsteig buchsiert, wo er dann auf die nächste Bahn warten musste um uns nachzukommen. Letztlich waren wir doch in einer relativ guten Zeit wieder daheim.


Deutschland vs. England (1-0)

Länderspiel 60.109 Zuschauer (4.000 Gäste)

22. März 2017 (5. Besuch)

Lukas Podolskis Abschiedsspiel von der Nationalmannschaft ließ mich heute die paar Kilometer runter nach Dortmund fahren. Gegner sollte dabei niemand geringeres als die Three Lions aus England sein. Warum nicht Köln als Austragungsstätte für diesen Kick gewählt wurde ist mir zwar schleierhaft, aber nun denn, dann halt Spiel Nummer Fünf im Westfalenstadion.


Kölsche Jungs und Mädels waren natürlich trotzdem ziemlich zahlreich vor Ort um ihren bald in Japan kickenden Kölschen Jeck und Weltmeister von 2014 zum letzten Mal im weißen Trikot mit dem Adler spielen zu sehen. Gut 5.000 Plätze bei internationaler Kapazität blieben heute allerdings unbesetzt. Kein Wunder, denn einzig "bezahlbar" sind da ja noch die Südtribünentickets (und wenige andere) für 33 € inklusive Versand. Einen solchen Platz hatte auch ich inne, direkt vor einen Zaun guckend, aber inmitten der "Prinz Poldi"-Choreo mit Farbtafeln über die gesamte Südtribüne. Untertitel: "130 Spiele, 48 Tore, eine Legende. Danke, Lukas.". Ein Wechsel in der Halbzeitpause in den Oberrang der Westtribüne stellte sich allerdings als recht einfach heraus. Podolski führte die Nationalelf in seinem letztem Länderspiel zum ersten Mal überhaupt als Kapitän aufs Spielfeld. Sein Debüt feierte Stürmer Timo Werner. Seines Zeichens auch bekannt als Schwalbenkönig und als unsympathischster Spieler der Bundesliga beim mit Abstand ebenso unsympathischsten "Verein" des Landes, nämlich der Fußball spielenden Marketing-Abteilung Sachsen-Nord des österreichischen Rindvieh-Gesöffs. Und nicht nur er durfte feiern! Nein ich selbst habe es so sehr gefeiert wie er beim verlesen der Mannschaftsaufstellung von Tausenden Fans ausgepfiffen wurde! Völlig egal ob es die eigene Mannschaft ist, aber solch ein Spieler geht nun mal gar nicht! Kerle mit ein paar Ecken und Kanten finden in Löws Elf keinen Platz, aber solch ein Hajopei! Auf dem Spielfeld präsentierte man sich leider nicht allzu weltmeisterlich, es waren schwache erste 45 Minuten der Herren in Weiß. Die Gäste von der Insel hatten stattdessen zahlreiche gute Chancen, konnten diese allerdings nicht verwerten. Ausgerechnet Podolski gelang dann in der 69. Spielminute das Tor des Tages mit einem sehenswerten Abzieher in den Winkel. Geilomat! Nach der Steigerung in der zweiten Spielhälfte dann auch doch verdient.


Stimmungstechnisch war die Veranstaltung wie bei deutschen Länderspielen üblich eher Mau. Die Engländer waren immerhin ständig mit Trommeln und Sing-Sang zu hören, was aber in Anbetracht des großen Stadions auch nicht allzu beeindruckend wirkte. Es wurden mal wieder "nette" Weltkriegs-Lieder aus dem Gästeblock ins Stadion geschmettert. Stilvoll geht vielleicht anders, aber gut. Was bleibt zu sagen? Danke, Lukas! Es war mir eine Ehre dich spielen zu sehen!


BV Borussia 09 Dortmund vs. Hertha BSC (2-0)

Bundesliga 80.667 Zuschauer (4.500 Gäste)

9. Mai 2015 (4. Besuch)

Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen! So mussten als Belohnung für das hervorragende Halbjahreszeugnis vom SF-Junior also BVB-Tickets her. Ein Kinderspiel, dachte ich mir, schließlich überwinterte die Dortmunder Borussia völlig überraschend auf einem Abstiegsplatz. Dennoch gestaltete sich die Ticketbeschaffung als gar nicht mal so einfach, so dass letztlich eine Kidsclub-Mitgliedschaft nötig war, worüber zwei Tickets für den Familienblock beschafft werden konnten für das heutige Spiel gegen Hertha BSC. Eröffnet wurde der Fußballtag mit dem E-Junioren-Kick des Juniors. Nach der unglücklichen Niederlage ging es dann fix in die Kabine und ab nach Dortmund! Geschlagene zwei Stunden saßen wir im Auto um schlappe 43 Kilometer hinter uns zu bringen. Die mit dem Spiel zeitgleich angesetzte Haustiermesse gab den Straßen in Dortmund scheinbar endgültig den Rest. Doch zehn Minuten vor Anpfiff saßen wir dann doch auf unseren Plätzen im Familienblock, gleich hinter Sportschau-Legende Michael Steinbrecher. Dortmund (9. und mittlerweile mit Blick auf die Europaränge) startete gut gegen die Hertha aus Berlin (13.), denn bereits in der 9. Spielminute netzte Neven Subotic zur Führung ein. Weltmeister Erik Durm ("Weltmeister" wurde ja mittlerweile zu so etwas wie seinem Vornamen, auch wenn der gute Junge keine einzige Sekunde gespielt hatte) erhöhte kurz nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Spielhälfte zum 2-0 Endstand in diesem allgemein chancenreichen Bundesligaspiel. 80.667 Zuschauer bedeutete natürlich ausverkauftes Haus, obwohl hier und da noch einige freie Plätze zu sehen waren. Auf der "gelben Wand" wurde zu Spielbeginn das Thema Polizeigewalt thematisiert. Zuletzt wurde ja ein Fan in einem polnischen Amateurspiel mit einem Gummigeschoss von der Polizei getötet, ohne von Alternativen Gebrauch gemacht zu haben. Dazu das übliche Fahnenmeer, Schalparade und so weiter... Die größte Stehtribüne mit fast 25.000 Plätzen hat so viel Potenzial eine gewaltige und lautstarke Fantribüne zu sein. Doch auch heute wirkten die verhältnismäßig wenigen Supporter, welche unten in der Mitte ständig aktiv waren, wie ein Tropfen auf den heißen Stein! Die offiziell 4.500 Hertha-Fans gaben mit dem üblichen Sing-Sang ihr Bestes. Bemüht wäre wohl für beide Gruppen der richtige Begriff. Unterm Strich bleibt mir allerdings nichts anderes zu sagen als "Gibt mir einfach nichts!". Zum ersten Mal hatte ich zum dritten Mal ein Bundesligaheimspiel des gleichen Vereins gesehen. Man hat im Vorfeld Probleme an Tickets zu kommen, zahlt dann viel Geld, fährt hin, guckt 90 Minuten Fußball in einem Stadion welches man bereits kennt, erlebt keine Überraschungen und keine neuen Impulse in Sachen Support der Mannschaft und ist noch nicht einmal beeindruckt vom Geschehen auf den Rängen. Wenn einem dann das Spiel noch nicht einmal mitreisst und man nach dem Spiel keine Sekunde daran verschwendet an das Geschehene zurückzublicken, dann war man wohl wirklich zur falschen Zeit am falschen Ort. Einzig und alleine der Junior war glücklich dass er mal wieder seinen BVB sehen konnte. Obwohl die Farben blau und weiß doch eigentlich auch ganz nett sind...



Deutschland vs. Schottland (2-1)

EM-Qualifikation 2016 60.209 Zuschauer (6.000 Gäste)

7. September 2014 (3. Besuch)

Der frischgebackene Weltmeister hatte heute abend in Dortmund sein erstes Qualifikationsspiel zur EM 2016 in Frankreich zu bestreiten. Und wenn die Helden von Rio schon mal vor der eigenen Haustür spielen, braucht man sich nicht zwei Mal bitten lassen. Trotz des ersten Pflichtspiels der Mannschaft nach dem WM-Finale in dem Christoph Kramer benommen den Schiedsrichter fragte: "Schiri, ist das das Finale?" und Mario Götze in der 113. Minute den Ball in den Kasten des argentinischen Schlussmanns einnetzte, war das Stadion nicht ausverkauft. Knapp 5.000 Plätze blieben leer! Zum einen war dies wohl der unglücklichen Anstoßzeit am späten Sonntagabend zuzuschreiben, zum anderen aber wohl auch der Preispolitik des DFB. Mein Ticket auf der Südtribüne für 25 € plus 8 € Bearbeitungsgebühr (für den Versand im Standardbrief) war da noch ein echtes Schnäppchen. Vor Ort gab es noch Tickets von 45 € bis 120 €. Auch sonstige Preise waren natürlich wieder einmal weltmeisterlich. Ein Becherchen Cola oder alkoholfreies Bier gab es im Stadion für 4 € plus 3 € Pfand, aber solche Preise kennt man ja von den alle zwei Wochen stattfindenden Heimspielen. Eine Mantaplatte vor dem Stadion durfte bereits für 7,30 € (!!) erstanden werden und scheinbar ließen sich genug Dumme hierfür finden. Hier vor dem Stadion tummelten sich dann natürlich auch zahlreiche Anjas und Tanjas. Auch durfte/musste ich unfreiwillig sehr viele Männerbeine erblicken. Gefühlt jeder Schotte war mit einem Schottenrock bekleidet. Im Stadion waren es dann mehr als 5.000 Schotten, sie regierten heute auf den Rängen! Zwar wurde von den deutschen lautstark die Nationalhymnee geschmettert, doch gegen "The Flower of Scottland" der Gästeanhänger kam diese mit Sicherheit nicht an. Wenn es später mal Gesänge der Schotten gab, legte nicht nur der Gästeblock los sondern überall im Stadion standen vereinzelnte Rockträger auf und beteidigten sich. Auch Dudelsäcke konnten hin- und wieder mal vernommen werden. So viel zum Thema Geräuschspiegel während des Spiels! Auf der Südtribüne zeigte der Fanclub Nationalmannschaft eine Choreographie in Form eines riesigen goldenen (vierten) Sterns auf schwarz-weißem Hintergrund. Im Spiel des ersten gegen den 28. der Weltrangliste tat sich die deutsche Elf schwer und mühte sich zu einem knappen Erfolg gegen die Briten. Thomas Müller brachte die deutsche Mannschaft in der 18. Minute in Führung, ehe Ikechi Anya in der 66. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf. Mittlerweile konnte ich meinen Standort in die Nähe des Gästeblocks verlagern. Ich sollte es nicht bereuen, denn jetzt begann die "Tartan Army", wie die Fans der schottischen Nationalmannschaft genannt werden, so richtig aufzudrehen. Ein inbrünstiger Torjubel brach los, die Schotten überschlugen sich vor Freude und konnten ihr Glück nicht fassen. Ein richtig geiler Anblick, anders kann man es nicht ausdrücken! Da musste selbst der sich aufwärmende Kevin Großkreutz bewundernd auf den Gästerang blicken. Aber das Glück des Torerfolges hielt nur vier Minuten, dann schlug abermalls Müller zu und brachte die Elf von Jogi Löw in Führung. Von der Mentalität der schottischen Anhänger können sich die deutschen noch einiges abschauen. Doch ihnen fehlt zum einen die nötige Leidenschaft und zum anderen der Nationalstolz. Und wenn sie dann doch mal Stolz auf ihr Land sind, werden sie von dem Gegenüber sowieso gleich als Nazis abgestempelt. So läuft es hierzulande! Apropro Nationalstolz, viele Schotten trugen heute einen "Yes"-Zettel mit sich herum oder hatten dieses Wort auf ihre Shirts gedruckt. Am 18. September entscheiden die Schotten über ihre Unabhängigkeit und ihrer Loslösung von Großbrittanien. Dürfte allein die Tartan Army entscheiden, wäre die Entscheidung wohl Einstimmig zugunsten der Unabhängigkeit. Der beim Turnier in Brasilien verletzt fehlende Dortmunder Marco Reus verletzte sich in der Nachspielzeit abermals und mit einer Ampelkarte wegen Ballwegschlagens in der 94. Spielminute endete dann auch fast schon die Partie. 2-1 für Deutschland! Es war schön mal wieder die Deutsche Nationalmannschaft spielen zu sehen. Lust hätte ich ja schon das Team einmal zu einer Europameisterschaft zu folgen. Aber mal schauen, bis dahin ist es noch ein langer Weg.


BV Borussia 09 Dortmund vs. FC Augsburg 1907 (4-2)

Bundesliga 80.400 Zuschauer (2.300 Gäste)

6. April 2013 (2. Besuch)

Der letzte Besuch im Westfalenstadion lag bereits zehn Jahre zurück. Da das größte Stadion des Landes mittlerweile schlappe 36 km vor der eigenen Haustür liegt und der SF-Junior noch nie den heiligen Rasen seines eigenen Clubs gesehen hat wurde es heute mal wieder Zeit für einen erneuten Besuch. Das Stadion war längst ausverkauft, doch ich entschloss mich recht kurzfristig für dieses Spiel zwischen dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund und dem Vorletzten der Tabelle, dem FC Augsburg. Also ging es früh genug ohne Ticket auf den Weg, in der Hoffnung den Junior letztlich nicht enttäuschen zu müssen und auf dem Schwarzmarkt noch fündig zu werden. Und siehe da, nach einer langen Zeit der vergeblichen Suche fand ich endlich ein Bilet für die Nordtribüne (Block 77, relativ weit unter dem Dach) zum Originalpreis. Zwar dennoch nicht sehr günstig, aber dafür konnte mit etwas Trickserei eine Kinderkarte für nur einen Euro am Schalter erworben werden. Das seit 2005 mit einem Sponsorennamen ausgestattete Westfalenstadion ist durch seine Größe von 80.645 (international 65.829) Zuschauerplätzen äusserst imposant! Besonders die Südtribüne, mit 25.000 Stehplätzen die größte Stehplatztribüne Europas, weiß absolut zu beeindrucken! Trotz seiner Kapazität wirkt das Stadion dennoch relativ "eng". Einzig störend ist die Tatsache, dass von den oberen Tribünenplätzen aufgrund des abgewinkelten Daches lediglich eine Sicht auf das Spielfeld, nicht aber komplett auf die anderen Ränge geboten wird. Im Spiel bot Trainer Klopp heute lediglich eine B-Elf auf, da in vier Tagen das wichtige Champions-League-Spiel gegen Malaga ansteht und die Meisterschaft sowieso gelaufen ist. Am heutigen 28. Spieltag sollte Bayern München noch Deutscher Meister werden, so früh wie nie zuvor. Damit endete heute auch die zweijährige Regentschaft von Borussia Dortmund. In der Startelf waren also Spieler aus der zweiten Mannschaft wie Jonas Hofmann (zweites Bundesligaspiel) oder Leonardo Bittencourt (drittes Bundesligaspiel) zu finden. Die schwarz-gelben konnten zwar nach 22 Spielminuten durch Julian Schieber in Führung gehen, taten sich aber über die gesamte Spielzeit schwer gegen die abstiegsbedrohten Schwaben. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit setzte es sogar einen Augsburger Doppelschlag und der Spielstand lautete plötzlich 1-2. Eine Achterbahn der Gefühle für die 80.400 Zuschauer, denn in Hälfte zwei gelang nur Sekunden nach der Einwechslung von Götze und Lewandoski der Ausgleich und später das 3-2 und 4-2. Nun allerdings vom Hexenkessel Westfalenstadion zu schreiben wäre wohl zu viel des Guten! Klar, die Torjubel sind imposant bei einer solchen Zuschauerzahl und einem gelb-schwarzen Meer, aber nach dem Spiel blieben absolut keine besonderen Gesänge in Erinnerung. Einheitsbrei! Die Südtribüne war teilweise brachial laut, und das war auch wirklich beeindruckend, doch größtenteils schien nur ein kleiner Teil der Fans hinter der Tribüne mitzuwirken. Imposante Wechselgesänge oder Einsingen mit den anderen Tribünen gab es nicht oder kaum. Ein gutes Beispiel dass Masse nicht immer gleich Klasse bedeutet. Die Gästefans gingen bei dem Publikum etwas unter, waren zwar hin- und wieder aktiv zu sehen, aber kaum zu hören. Für meinen siebenjährigen Nachwuchs war es heute ein ganz besonderer Tag, das erste Spiel seiner geliebten Borussia im Westfalenstadion. Ich fands ganz nett, muss aber auch keine regelmäßigen Spielbesuche eines Bundesligavereins haben. Da sind mir diverse Spiele im Ausland oder im Amateurfußball lieber. Noch ein wenig das leere Stadion abfotografiert und am frühen Abend waren wir wieder im trauten Heim.


BV Borussia 09 Dortmund vs. VfL Wolfsburg (4-0)

Bundesliga 72.500 Zuschauer

9. August 2003 (1. Besuch)

Mit dem zweiten Spieltag der Bundesliga sollte endlich mal das Dortmunder Westfalenstadion besucht werden. Am Wochenende zuvor wurden beim Besuch in der Volkswagen-Arena noch Stehplatzkarten für den Gästeblock besorgt. Also macht man sich heute alleine mit dem Zug auf ins Ruhrgebiet. Mit der Straßenbahn gelang man vom Hauptbahnhof zum Stadion, welches sich heute zum ersten mal nach dem Umbau bei einem Spiel der Öffentlichkeit präsentiert. In der Sommerpause wurden die Ecken geschlossen. Drei der vier Ecken wurden bereits mit Sitzschalen ausgestattet und wurden heute das erste mal mit Zuschauern besetzt. Nach der kompletten Fertigstellung wird sich die Stadionkapazität um 15.000 auf mehr als 80.000 Plätze erhöhen. Heute war das Stadion für 79.000 Menschen zugelassen, 6.500 Plätze davon blieben frei. Das Westfalenstadion ist schon ein beeindruckendes Bauwerk. Haupttribüne, Gegentribüne und Nordkurve sind zweirangig. Die Gästefans können im unteren Rang der Nordkurve stehen oder sitzen. Mit der Südtribüne verfügt der BVB über die größte Stehplatztribüne Europas. Hier stehen auch am heutigen Tage 25.000 Borussen-Fans. Durch den Ausbau der Ecken hat sich auch das äußere Erscheinungsbild des Stadions verändert. Dort ragen nun nämlich vier gelbe Masten in die Höhe. Auch so hat das Stadion von Außen durch die vielen Glaselemente ein modernes Erscheinungsbild. Der heutige Spieltag geht als heissester in der Bundesligageschichte ein. Im Schatten waren es 39°. Sehr gut tat da die Abkühlung durch die Feuerwehr. Diese spritzte mit Schläuchen Wasser in die unteren Ränge der Nord- und Südkurve. Die Wolfsburger bedankten sich mit einem kollektiven "Ein Hoch auf die Feuerwehr" und als es schon 0-2 stand und das Wasser auf die Wolfsburger gespritzt wurde mit "So ein Tag, so wunderschön wie heute..." Zu Beginn des Spiels gab es übrigens eine Schweigeminute des kürzlich verstorbenen ehemaligen BVB-Spielers Adi Preußler. Dazu rollten die Fans auf der Südtribüne einen überdimensionierten Banner mit der Aufschrift "Danke Adi" aus. Zusätzlich gab es auf den Unterrängen der West- und Osttribüne eine Choreographie in Form von hochgehaltenen Papptafeln. Nach der Schweigeminute gab es auf der Südtribüne ein schwarz-gelbes Fahnenmeer und eine Schalparade. Recht beeindruckend waren auch die Chorrufe wie das oft wiederholte "Die Nr. 1 im Pott sind wir". Die Wolfsburger zeigten zum Beginn einige Doppelhalter. Sie unterstützten ihr Team auch noch nach einem uneinholbaren Rückstand. Das Spiel zwischen dem letztjährigen Dritten und diesjährigen UI-Cup-Finalisten war in der ersten Phase recht ausgeglichen. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte konnte mit dem 2-0 für die Borussia alles klar gemacht werden, das 3-0 und 4-0 folgte. Mit diesem Sieg kämpfte sich die Borussia zumindest für einen Tag an die Tabellenspitze, was allerdings in dieser Phase der Saison noch nichts aussagt. Nach Spielende verblieb man noch etwas im Stadion um einige Fotos zu schießen. Nun ging es zurück mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof und nach kurzem Aufenthalt weiter nach Hause.


Groundspotting

22. Juli 2012



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