SC Capelle 1971 vs. SG Selm 2010 (2-1)
Kreisliga A Münster/Warendorf 2 (9. Liga) 44 Zuschauer (15 Gäste)
Der Sport Club Capelle 1971 lud heute unter Flutlicht auf Asche die Jungs aus Selm zum Punktspiel. Für die Gäste ging es mit starken Personalsorgen auf die elf Kilometer lange Reise zum Tabellenschlusslicht aus Capelle (1.900 Einwohner, 1975 von Nordkirchen eingemeindet, laut der Zeittafel zur Ortsgeschichte wurde 1967 eine öffentliche Fernsprechzelle in Capelle errichtet!). Das Lazarett der Gäste sollte sich dann auch noch erhöhen, denn ein Spieler aus Selm verletzte sich nach 45 Minuten Spielzeit unglücklich und blieb am Boden liegen, die Einberufung eines Krankenwagens auf das Spielfeld war notwendig. Der Schiedsrichter pfiff schon mal zur dann 30-minütigen Halbzeitpause. Gute Genesungswünsche an den Spieler!
Das Spiel hätte sicherlich ein paar mehr Tore verdient gehabt. Da landete der Ball nicht nur einmal an Latte, Pfosten oder Millimeter daran vorbei. Auch der indirekte Freistoß vor der Torraumlinie mit allen 11 Mann des gegnerischen Teams auf der Torlinie endete mit einem fliegenden Ball ins Gebüsch der Gorfeldstraße. Dann, in der 54. Spielminute, zappelte der Ball zum ersten Mal im gegnerischen Kasten, 1-0 Capelle. Neun Minuten später traf dann Selm... ins eigene Tor! Ein Gästespieler war in Not geraten, spielte einen Rückpass auf seinen Keeper. Der hob seinen Fuß und wollte zum Stoppen ansetzen, doch der Ball war schneller als gedacht und kullerte nun ungehindert ins Tor. Der Versuch des Torhüters seinen Fehler noch zu korrigieren blieb erfolglos - Eigentor! Drei Minuten später folgte noch der Anschlusstreffer für Selm, an der Punkteverteilung sollte dies jedoch nichts mehr ändern. Überraschender Heimsieg fürs Kellerkind, ganz zur Freude der (wenigen) schwarz-gelben Zuschauer. Immerhin fieberten diese jedoch lautstark mit ihrem Team mit und sparten nicht mit Kommentaren. Da gibt es in der Bundesliga ganz andere "Kunden"! Das Spiel war nun nicht unbedingt technisch hochklassig, aber der Unterhaltungsfaktor stimmte und die Currywurst schmeckte! Von daher ein netter Fußballabend, umme Ecke in Capelle.
Die Spieler werden sicherlich anders denken, aber ich mag ja diese roten Flecken der Sportplatzlandschaft - die Aschenplätze! Vielleicht auch weil sie ja mittlerweile schon ein rares Gut sind und immer öfters vom synthetischen Grün verdrängt werden. Auf Asche wird aber immer noch am meisten Dreck gefressen, und auch das ist es doch, was den Fußball ausmacht! Hier in Capelle dient der Platz als Ausweichstätte im Winter, sowie als Flutlichtplatz. Ein paar Meter bergauf ist der Rasenplatz zu finden, welcher über einen recht ähnlichen Thekenbereich (mit eingebautem Stehtisch) wie der Hartplatz verfügt. Auf ein Stankett wird "unten" zwar komplett verzichtet, dafür garantiert die Wallanlage zwischen den beiden Plätzen jedoch für eine hervorragende Sicht auf das rote Geläuf.