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Regenboogstadion, Waregem (12.250 Plätze) Ground 1.177

SV Zulte Waregem vs. Royal Standard de Liège (3-1)

Eerste Klasse A (1. Liga Belgien) 8.040 Zuschauer (854 Gäste)

Mit einem letztlich doch guten Zeitpolster erreichten wir Waregem, eine Stadt in der flämischen Provinz Westflandern, ungefähr so groß wie Meppen. Eine nette Parkplatzanweiserin gewährte uns einen Ausländerbonus und somit einen kostenneutralen Parkplatz! Dank je wel!


Der SV Zulte-Waregem, immer wieder gerne mit "Es-se-vee" abgekürzt, existiert in dieser Form erst seit 2001 aus einer Fusion heraus von der Zultse VV und dem KSV Waregem. Insgesamt stehen drei belgische Pokalsiege in der Vereinschronik, darunter einer vom KSV. 1985/86 erreichte der KSV sogar das Halbfinale des UEFA-Cups. Wirklich bemerkenswert ist die Trainerhistorie. Der jetzt 61-jährige Francky Dury war 1990-93 sowie 1994-2001 Trainer beim Vorgängerverein Zultse VV (in der dritten bis fünften Spielklasse des Landes). Nach der Fusion übernahm er dort noch bis 2010 das Traineramt. Nach einem kurzen Intermezzo bei KAA Gent und Belgiens U21 kehrte er 2012 zurück und ist noch heute Trainer, in der insgesamt 27. Saison! Die beste Platzierung konnte 2012/13 mit der belgischen Vizemeisterschaft eingefahren werden. Zum Kader gehörte auch Junior Malanda, welcher anschließend zum VfL Wolfsburg wechselte und Anfang 2015 mit nur 20 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. Dürfte ja jedem bekannt sein. Zuhause sind die Boeren (Bauern) im Regenboogstadion (auch "aan de Gaverbeek"), welches 1957 eröffnet wurde und im gleichen Jahr als Zielort für die Radweltmeisterschaft diente. Der Sieger dieses Wettbewerbs erhielt (und erhält es noch heute) ein Regenbogentrikot, welches dann der Namensgeber des Stadions sein sollte. In den letzten Jahren hat sich das Gesicht des Stadions sehr verändert. Die alten Stehplatztribünen in den Kurven wurden abgerissen und durch Neubauten ersetzt, von der Leichtathletikbahn wurde dabei ebenfalls Abschied genommen. Die beiden Seitentribünen wurden allerdings erhalten, so dass es nun ein wenig zusammengeschustert aussieht, aber doch irgendwie noch ein bisschen Charme hat. Vor Ort kann fast ausschließlich mit den für Einmalbesuchern sinnlosen elektronischen Bezahlkarten gelöhnt werden, mit Ausnahme von einigen Süßigkeiten sowie belgischen Waffeln. Die lohnen sich dafür allerdings umso mehr!


Zu Gast war heute der aktuelle belgische Pokalsieger Standard Lüttich. Insgesamt konnten zehn belgische Meisterschaften und acht Pokalsiege eingefahren werden. Trainer bei den Königlichen ist derzeit Michel Preud’homme, welcher im WM-Achtelfinale 1994 gegen Deutschland zum 58. und letzten Mal im Tor der belgischen Nationalmannschaft stand. Das Tabellenschlusslicht (sechs Punkte aus zwölf Spielen) empfing heute Abend den Tabellensechsten. Die heimischen Fans forderten auf Spruchbändern keine Worte, sondern Taten. Sie unterstrichen ihre Forderung mit etwas rotem Rauch. Doch alles schien zunächst seinen "normalen" Weg zu gehen, denn der Gast ging in der 23. Spielminute in Führung. Acht Minuten später gelang den "Bauern" jedoch der Ausgleich. Die große Überraschung folgte jedoch in der zweiten Hälfte. Durch einen Doppelschlag in der 66. und 69. Spielminute stand es plötzlich 3-1 und das Stadion war aus dem Häuschen. Ganz im Gegensatz zum mit offiziell mehr als 800 Leuten gefüllten Gästeblock, welche anfangs noch gut gelaunt und kraftvoll ihre Kehlen einsetzten und damit gut überzeugen konnten, dann aber mit dem Spielverlauf immer leiser wurden. Das hatte man sich wohl anders vorgestellt. Die drei Punkte blieben in Waregem und neues Schlusslicht wurde somit das vorhin gesehene Team aus Lokeren. Nachdem meine drei Gefährten (gerne wieder mit dieser Besetzung) in Schermbeck und MS-Hiltrup aus dem Auto buchsiert werden konnten, durften die letzten der 829 PKW-Kilometer für diesen Doppler alleine zurückgelegt werden. Mit dem Bettrahmen als Ziellinie, jedoch ohne Regenbogentrikot!




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